Mit Variabilität zum Erfolg

Die Männerstaffel der RTV-Schwimmabteilung bricht alle internen Rekorde

Sie gehören schon seit Jahren zu den absoluten Top-Aktiven des RTV, trainieren bis zu sechsmal in der Woche im Wasser und zusätzlich regelmäßig im Fitnessstudio. Adrian Orlemann, Alexander Sergin, Max Böhmer, David Blümke, Tim Stucke, Justin Schulz – so heißen die Mitglieder der 1. Mannschaft der Schwimmabteilung, die erst im März diesen Jahres bei der Sportlerehrung der Stadt Rastatt als „Mannschaft des Jahres 2022“ ausgezeichnet wurde. Schon im vergangenen Jahr zeichnete sich ab, welches Potential in diesen Leistungsschwimmern im Staffel-Wettkampf steckt: Bei den Badischen Meisterschaften in Freiburg konnten sie sich überraschend gegen die starke Konkurrenz über die 4x100m Freistil durchsetzen und gewannen somit Gold, damals in der Besetzung Alexander Sergin (2003), Max Böhmer (2001), Justin Schulz (2004) und Adrian Orlemann (2005).

Bei den diesjährigen Badischen Meisterschaften in Rheinfelden galt es, den Titel des „Badischen Meisters“ zu verteidigen, und dies gelang aufgrund der ausgeprägten und von Cheftrainer Eugen Engelhardt jahrelang geförderten Variabilität in der qualitativen Zusammenstellung der Mannschaft. Für Justin Schulz startete David Blümke (2005), was den Erfolg der Männerstaffel nicht minderte. Im Gegenteil: Die Schwimmer des RTV holten nicht nur erneut Gold über die 4x100m Freistil, sondern auch über die 4x100m Lagen. Somit wurden die Leistungen aus dem letzten Jahr sogar übertroffen, und obendrein brachen Sergin, Böhmer, Orlemann und Blümke mit einer Zeit von 3:52,31 bzw. 4:25,25 zwei alte interne Vereinsrekorde haushoch. Dieses Momentum führte die 1. Mannschaft der RTV-Schwimmabteilung am 15. und 16. Juli zu den Baden-Württembergischen Meisterschaften nach Stuttgart, wo sich Trainer Engelhardt bemühte, realistisch zu bleiben: „Die Jungs sind gut drauf, doch die Konkurrenz ist noch größer als im badischen Raum. Wir werden unser Bestes geben!“ Wieder rotierten die Schwimmer in der Staffel-Aufstellung, Tim Stucke (2003) ersetzte David Blümke, und wieder konnte die Leistung vom vergangenen Wettkampf übertroffen werden. Zwar landete die Mannschaft dieses Mal auf dem siebten Platz, doch der ein paar Wochen zuvor erst aufgestellte neue Vereinsrekord über 4x100m Freistil wurde erneut um vier Sekunden unterboten. Angesichts des baldigen Endes der Schwimmsaison blickt die Mannschaft mit ihrem Trainer äußerst positiv auf das Erreichte zurück. Auch das scheinbare Erfolgsrezept der Variabilität ging auf, ganz zur Freude von Engelhardt: „Es ist schön, wenn ein Plan aufgeht, trotz erschwerter Schwimmbad[1]Situation. Die Jungs haben dafür hart trainiert und es spricht absolut für sie, dass sie alle auf so einem hohen Niveau schwimmen.“ Die Frage ist, wie lange dieses Niveau noch gehalten werden kann. Einige Mitglieder der Mannschaft werden demnächst eine Ausbildung beginnen, studieren gehen oder verreisen. Die Gefahr des Auseinanderbrechens der Erfolgsstaffel besteht, doch Engelhardt sieht es optimistisch: „Das ist der Lauf der Dinge. Viele werden gehen, aber es werden auch wieder viele kommen. Wir haben schon ein paar Schwimmerinnen und Schwimmer in den Startlöchern, die nur darauf warten, ihre Chance zu erhalten.“